Samstag, 19. Dezember 2020

[Rezension] Wenn ich die Augen schließe

                                                                    [Rezensionsexemplar]

Titel: Wenn ich die Augen schließe
Autor: Ava Reed
Verlag: Loewe Verlag
Seiten: 320
Preis: 14,95 [D] (Klappenbroschur)
             15,40 [A]
ISBN:  978-3-7432-0253-5

Inhalt:
Was, wenn du dich an alles erinnern kannst – außer an deine Gefühle?

Diese Frage stellt sich Norah nach einem schweren Autounfall. Zwar erinnert sie sich an die meisten Momente ihres Lebens, aber eben nicht an das, was sie dabei empfunden hat. Liest sie gern? Liebt sie ihren Freund? Findet sie ihre kleine Schwester tatsächlich so nervig? Nur ihren Sandkastenfreund Sam verbindet sie noch mit einem Gefühl. Doch sie hatten seit Jahren keinen Kontakt, weil Norah beliebt wurde und Sam nicht. Während die beiden sich langsam wieder annähern, entwickeln sie eine Ausprobierliste. Und plötzlich fragt sich Norah: War sie vor dem Unfall wirklich sie selbst?

Protagonisten:
Norah ist mit dem beliebtesten Jungen der Schule zusammen, gehört zur angesagten Clique, ist ständig von ihrer kleinen Schwester genervt und geht gerne ausgiebig feiern. Bis zu dem Punkt, als sie mit ihren Freunden einen schweren Unfall baut und nun nicht mehr weiß, was sie mag oder nicht. Denn sie kann sich nicht mehr an ihre Gefühle erinnern.

Sam ist ein eher unscheinbarer, schmächtiger Junge, der einmal Norahs bester Freund war, ehe sie sich auseinanderlebten. Er ist unglaublich lieb, hilfsbereit, wenn auch aus bestimmten Gründen unsicher. Trotz seiner Differenzen zu Norah, hilft er ihr, herauszufinden, wer sie selbst ist. 

Meine Meinung:
Was, wenn du dich an alles erinnern kannst – außer an deine Gefühle?
Genau vor diese Hürde wird Norah nach ihrem Autounfall gestellt. 
Handlungstechnisch braucht man keinen großen Plottwist zu erwarten, aber der ist auch nicht nötig, denn in der Geschichte geht es besonders um Themen wie Selbstfindung, zweite Chancen, echte Freundschaft, Liebe, aber auch Mobbing und Suizid, und nicht darum, den Leser zu überraschen. Mir war recht schnell klar, wohin das Ganze führen wird. Dennoch habe ich die Geschichte sehr genossen.  
Einfühlsam beschreibt Ava Reed Norahs Entwicklung, ihre Zweifel, ihre Verwirrung und Unsicherheit, sodass man beim Lesen das Gefühl hat, selbst dabei zu sein. 
Es gibt Kapitel aus Norahs Perspektive und Kapitel aus der Sicht von Sam. Dadurch erfährt man viel mehr über Sam und seine Geschichte. 
Viele Dialoge machen die Handlung so realistisch. Besonders hervorheben möchte ich auch die intakten, innigen Verhältnisse der Protagonisten mit ihren Eltern. Endlich mal keine zerrütteten Familien sondern welche, die hinter ihren Kindern stehen. 
Es ist erschreckend, wie Gruppenzwang, das Bedürfnis dazuzugehören und Anpassung Freundschaften brechen lassen und Mobbing begünstigen. Hier zeigt Ava Reed deutlich, wie viel Mut und Stärke es kosten kann, sich zur Wehr zur setzen. 
Definitiv ein gefühlvolles Buch, das all die genannten Themen auf jugendliche Weise herüberbringt und eine wichtige Message besitzt. 

1 Kommentar:

  1. Liebe Bianka,

    oh, das ist bestimmt auch ein Buch, bei dem Tränchen rollen können, oder? Avas Stil zeigt sich in ihren Jugendbüchern wirklich auf besondere Art und Weise. Ich mag das.

    Liebe Grüße
    Tina

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