Sonntag, 13. Dezember 2020

[Rezension] Zwei Leben in einer Nacht

                                                                      [Rezensionsexemplar]

Titel: Zwei Leben in einer Nacht
Autor: Carolin Wahl
Verlag: Loewe Verlag
Seiten: 288
Preis:   9,95 [D] (Taschenbuch)
             10,30 [A]
ISBN:  978-3-7432-0746-2

Inhalt:
Eine Challenge, eine Nacht, (k)ein Ausweg

Freitag, der 13., Mitternacht. Caspar beobachtet, wie Sams blaues Haar im Wind flattert, als der Zug vorbeirast. Eigentlich weiß er nichts über sie, nur, dass sie beide von Ghost für diese Challenge ausgewählt worden sind. Gemeinsam warten sie auf die erste Nachricht. Die Anweisungen für eine von fünf Aufgaben in dieser Nacht. Ein gefährliches Spiel, das nur ein Ende kennt: ihren Suizid.

Protagonisten:
Sam und Caspar sind die Hauptfiguren des Buches. Mit einer Beschreibung wie normalerweise würde ich zu viel vorweg nehmen, deswegen nur so viel: beide haben dunkle Dämonen zu bekämpfen und verfolgen bei dieser lebensgefährlichen Challenge ihre eigenen Ziele auf ihre eigene Weise. 

Meine Meinung:
Intensiv. Intensiv und schonungslos. Die Triggerwarnung zu Beginn des Buches ist absolut wichtig und ernst zu nehmen, denn wie der Klappentext bereits andeutet, geht es um Depression, Trauer, Tod, Suizid und Ängste. Wer weiß, dass er damit umgehen kann, dem kann ich dieses Buch nur ans Herz legen. Sehr, sehr stark. 
ZLieN ist mein erstes Buch von Carolin gewesen. Ihr Schreibstil ist großartig. Eine absolut perfekte Mischung aus Emotionen, die greifen, Beschreibungen, Andeutungen und Feingefühl, denn die Themen sind wirklich alles andere als leicht. 
Mal liest man aus Caspars Perspektive, mal aus der von Sam. So lernt man beide Figuren Stück für Stück näher kennen, erfährt ihre Beweggründe und ihre Vergangenheiten. Bei Sam ist es die große Frage nach dem Warum. Bei Caspar der Wunsch, dem Druck zu entgehen. In nur einer Nacht entwickelt sich etwas zwischen den beiden. Ein dünnes Band. Hoffnung. Ich war vollkommen gefesselt. Es ist ein Auf und Ab der Gefühle. Intensive Momente, geladene Momente, Tränen, Wut und Angst. 
Am Ende hatte ich tatsächlich Tränen in den Augen. 
Dass die Idee zum Buch auf einer wahren Begebenheit - nämlich der Blue Whale Challenge - beruht, ist umso erschreckender. Carolin hat die Geschichte meiner Ansicht nach hervorragend umgesetzt. Diese Geschichte wird definitiv noch eine Weile nachhallen. 

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