Dienstag, 24. Dezember 2019

[Rezension] Knochendiebin

                                                                     [Rezensionsexemplar]

Titel:
Knochendiebin
Autor: Margaret Owen
Verlag: Carlsen Verlag
Seiten: 411
Preis: 19,99 [D] (Hardcover)
             20,60 [A]
ISBN: 978-3-551-58405-2     
    
Inhalt:
Die junge Magierin Stur aus der Krähen-Kaste kennt nur ein Gesetz: Beschütze die Deinen! Denn von den übrigen Kasten werden die Krähen geschmäht. Dabei versorgen sie Sterbende und Tote, ein wichtiger Dienst in einem Land, in dem die Sündenseuche wütet. Als Sturs Familie für eine Bestattung zum Königspalast gerufen wird, geschieht Unerwartetes: Der angeblich tote Prinz Jasimir will ihre Hilfe! Um die böse Herrscherin zu stürzen, müssen er und sein Leibwächter Tavin Verbündete treffen – unter Sturs Obhut. Aber kann sie dem Prinzen und seinem besten Freund wirklich trauen? 

Protagonisten:
Stur ist sechzehn Jahre jung und macht ihrem Namen alle Ehre. Ihre Sturheit sucht ihresgleichen. Als junges Mädchen wurde sie von Pah in seine Krähen-Rotte aufgenommen und wie eine Tochter von ihm aufgezogen. Nun soll sie wie er eine Flügelherrin werden. Sie ist ein schwieriger Charakter, der es einem nicht leicht macht, Empathie zu empfinden. Oft verhält sie sich zurückhaltend und passiv, nur um dann bei jeder Nichtigkeit aus der Haut zu fahren.

Tavin gehört der Habichtkaste an und ist der Doppelgänger sowie Leibwächter von Prinz Jasimir. es weiß seinen Charme sehr gut einzusetzen und gewinnt so recht schnell das Vertrauen der Krähen-Rotte rund um Pah und Stur. Im Verlauf der Geschichte lernt man ihn besser kennen und merkt, dass sich hinter seiner harten Fassade auch eine weiche Version befindet.

Jasimir ist Prinz von Sabor und haargenau das, was man sich unter einem verwöhnten, naiven jungen Mann vorstellt, der sein Leben lang nicht aus dem goldenen Käfig herausgekommen ist. Als Sohn des Königs gehört er der Phönix-Kaste an, aber davon merkt man nicht allzu viel. Seine scheinbare Unfähigkeit aus all den gefährlichen und augenöffnenden Situationen zu lernen, will mir einfach nicht in den Kopf. Trotzig beharrt er auf seiner Meinung und wirkt dadurch mehr wie ein kleiner Junge.  

Meine Meinung:

Ich bin etwas zwiegespalten, was das Buch angeht. Als große Verfechterin von High-Fantasy war ich unglaublich gespannt auf die Geschichte, denn der Klappentext versprach Großartiges. Auch die ersten Seiten, auf die man stößt, deuten auf eine spannende, neue Welt hin: eine Karte, die wunderschön illustriert wurde und die Aufzählung der zwölf Kasten (von denen aber nur drei hauptsächlich eine Rolle spielen) inklusive deren Geburtsrechte.
Man wird als Leser direkt in die Geschichte hineingeworfen und Begriffe tauchen auf, die erst viel später geklärt werden. Dadurch gerät man etwas ins Stocken, aber ich habe es hingenommen, denn ich war zuversichtlich, dass ich noch Antworten bekommen würde.
Irritierend waren anfangs auch die ganzen Namen der Krähen, die allesamt wahrlich außergewöhnlich sind. Besonders berührt hat mich das Motto der Krähen: Beschütze die Deinen. Das ist es, was Stur antreibt und sie menschlich macht. Sie will ihre Rotte retten, koste es, was es wolle.
Bereits auf den ersten Seiten wird klar, dass diese Geschichte von Düsternis, Verlust und Tod geprägt ist. Etwas, das vielleicht nicht jedem gefällt. Ebenso wie der Schreibstil, der so poetisch wie abgehackt ist. Gewöhnungsbedürftig auf jeden Fall, denn oft las ich einen Satz und stutzte, denn es geschah etwas, das ich mit dem vorherigen Geschehen nicht ganz in Einklang bringen konnte.
Je weiter das Buch allerdings voranschritt, desto mehr konnte ich mich auf den Schreibstil einlassen. Allerdings ergaben viele Dinge inhaltlich für mich keinen Sinn. Es gibt also diese Sündenseuche (von der ich gerne gewusst hätte, woher sie kommt und noch einiges mehr, was leider nicht geklärt wird) und nur die Krähenkaste ist dagegen immun. Deswegen kümmern sie sich um die Verbrennung der Leichen und üben Barmherzigkeit den Kranken gegenüber. Dennoch werden sie vom Rest des Volkes geächtet, verfolgt und sollen am liebsten ausgerottet werden. Das ist mir absolut unverständlich, denn ohne sie würde die Seuche sich unaufhaltsam ausbreiten und nach und nach die gesamte Bevölkerung umbringen, wie Stur des Öfteren betont.
Dann ist da noch die Sache mit den Seuchensignalen, die eine Krähe nicht ignorieren darf. Aus diesem Grund laufen Stur und ihre Gefährten mehr als einmal in eine Falle. Dabei frage ich mich, wer - außer ihr Gewissen - kontrollieren kann, ob sie ein solches Signal ignoriert. Es gibt doch noch andere Krähen-Rotten (davon gehe ich aus, obwohl Stur und Co keinen anderen Krähen begegnen außer einer alten Wächterin an einem tempelähnlichen Ort).
Positiv muss ich hervorheben, dass die Autorin ihre Welt mit kreativen, neuartigen Inhalten gefüllt hat, wie beispielsweise die Zahnmagie. Hier hätte ich mir aber noch mehr Einblicke in die Welt gewünscht.
Auf den letzten Seiten hin konnte das Buch mich dann doch noch irgendwo fesseln, leider zu spät.    

-> Hier geht es zum Buch: Knochendiebin

1 Kommentar:

  1. Hi Bianka,

    eine Welt, deren Historie noch mehr hergegeben hätte. Schade, wenn offensichtliche Fragen offen bleiben.
    Die idee dahinter ist auf jeden Fall etwas Neues.
    Danke für deine Meinung.

    Liebe Grüße
    Tina

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