Dienstag, 24. Dezember 2019

[Rezension] Bis zum letzten Herzschlag

                                                                    [Rezensionsexemplar]

Titel:
Bis zum letzten Herzschlag 
Autor: Jasmin Winter
Verlag: Selfpublishing
Seiten: 308
Preis: 9,99 [D] (Taschenbuch)
ISBN: 978-3741211294
    
Inhalt:
Kate hat einen Traum: in Deutschland zu leben, wo sie geboren wurde. Als sie ihre große Liebe Evan in flagranti mit einer anderen erwischt, setzt sie in ihrer Enttäuschung ihre Reisepläne Hals über Kopf in die Tat um. In Deutschland bringt sie ihren Sohn Jonas zur Welt und zieht ihn alleine groß. Von Evan hört sie nie wieder etwas, dennoch lässt die Sehnsucht nach ihm sie nicht los. Zehn Jahre später muss Kate wegen einer Familienangelegenheiten mit Jonas in die USA fliegen. Dabei trifft sie zum ersten Mal wieder auf Evan, der keine Ahnung hat, dass Jonas auch sein Sohn ist ... 


Protagonisten:

Kate ist noch sehr jung als die aus ihrer Heimat flieht, um ihren Traum zu verwirklichen und in Deutschland zu leben. Dort zieht sie ihren Sohn groß, der keine Ahnung hat, wer sein Vater ist und auch der Vater keine Ahnung hat, dass er einen Sohn hat. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass Kate viel zu sehr an sich selbst denkt und erst handelt, bevor sie nachdenkt.

Evan ist Kates große Liebe und hat sich sogar einen bestimmten Satz über seine Brust tätowieren lassen, der nun unwiderruflich dort stehen bleibt. In der Realität kaum vorstellbar, wenn man bedenkt, wie viele Beziehungen kaputt gehen und sich nicht mehr retten lassen. Und dann hast du da einen Namen zu stehen.

Meine Meinung:
Bei Liebesgeschichten ist das immer so eine Sache mit dem Bewerten. Ich habe meine große Liebe noch nicht gefunden, deswegen kann ich wirklich nicht sagen, wie ich reagiert hätte, wenn ich ihn oder sie in flagranti mit jemand anderem erwischt hätte. 
Aber ohne nachzudenken einmal um die halbe Welt zu fliegen, die Familie zu verlassen und in ein fremdes Land zu ziehen wäre mir vermutlich nicht in den Sinn gekommen. Vielleicht erschienen mir Kates Handlungen deswegen an manchen Stellen eher weniger nachvollziehbar. 
Von Evans Entscheidungen ganz zu schweigen. Was er getan hat ist sicherlich in irgendeiner Hinsicht selbstlos, aber hallo? Wie kommt man bitte auf sowas? Die guten Absichten in aller Ehre, doch er hat damit mehr zerstört, als das Gegenteil zu erreichen.
Was mich auch brennend interessiert hätte, wäre das Alter, in dem Kate nach Deutschland "geflohen" ist. Denn irgendwie erschien sie mir auch nach dem Zehn-Jahre-später-Zeitsprung nicht sonderlich reifer als vorher. 
Recht unrealistisch wirkte auf mich auch der überstürzte Zurückflug in die Staaten nach einem erschreckenden Anruf ihrer Mutter. Hat sie sich denn in diesen zehn Jahren kein Leben aufgebaut? Keine Freunde gefunden außer Josie? Hat ihr Sohn Jonas denn keine Freunde? Zehnjährige Jungs aus ihrem gewohnten Lebensumfeld zu reißen, erscheint mir recht problematisch. Obwohl er oft eher halb so alt wirkte und auch so behandelt wurde. 
Jasmin Winters Schreibstil ist dafür wundervoll flüssig und lässt die Seiten dahinfliegen. 
Das Ende ... ja, das Ende hat die Autorin wahrhaft konsequent durchgezogen, auch wenn ich mir da noch ein paar mehr Seiten gewünscht hätte, denn es passierte von einer Sekunde auf die nächste.
Alles in allem ist dieses Buch eine Geschichte voller Herzschmerz und Liebe.
Für manche zu kitschig und fernab der Realität, für andere ein schöner Roman für einige gemütliche Stunden.      


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