Freitag, 6. Dezember 2019

[Rezension] Eine Krone aus Stroh und Gold

[Rezensionsexemplar]

Titel: Eine Krone aus Stroh und Gold
Autor: Elvira Zeißler
Verlag: Books on Demand
Seiten: 584

Preis: 28,90 [D]  (Hardcover)                                                                                
ISBN: 9783739222981

Diese Ausgabe enthält Band 1 sowie Band 2 ("Verraten" und "Entfesselt").

Inhalt:
Zwei Brüder. Eine Krone. Ein grausamer Fluch.
Am Vorabend der Krönung wird Prinz Alexander von seinem Zwillingsbruder mit dunkler Magie bis zur Unkenntlichkeit entstellt und soll zusehen, wie Timur ihm alles nimmt, was ihm etwas bedeutet - sein Reich, die Krone und die Frau, die er liebt.
Doch Alexander gelingt die Flucht. Von Timurs gnadenlosen Schergen gejagt, setzt er alles daran, die Quelle der plötzlichen Macht seines Bruders zu finden und seinen eigenen Fluch zu brechen. Auf der Insel Tharis findet er unerwartete Hilfe. Zu spät erkennt Alexander, dass der Preis, den er dafür zu bezahlen hat, ihn selbst zu zerstören droht ...

Protagonisten:
Prinz Alexander ist angehender König seines Reiches und ist am besten mit einem Ritter in glänzend weißer Rüstung zu vergleichen. 
Er ist tapfer, gutherzig, aufrichtig und fast schon naiv.

Prinz Timur ist Alexanders Zwillingsbruder. Die beiden könnten kaum unterschiedlicher sein, denn Timur ist einfach nur bösartig, falsch und grausam. Mehr fällt mir dazu nicht ein. Es gibt keine Grauschattierung in seinem Charakter. Ein Bösewicht wie aus einem Märchen, der tötet, wenn es ihm gefällt und vor nichts zurückschreckt. 

Aliena ist eine Waise, die zusammen mit ihrer Amme im Palast lebt und sich in Prinz Alexander verliebt hat, obwohl sie weiß, dass das nicht sein dürfte, weil sie ja nur eine unbedeutende Hofdame ist. Auch sie ist der Inbegriff von Reinheit, Liebreiz und Unschuld.   

Meine Meinung:
Zu allererst muss ich hier die Cover loben. So müssen Fantasy-Cover aussehen. Sie passen optisch wunderbar zusammen und versprechen eine düstere, packende Geschichte. 
Bekommen habe ich eine märchenhafte, teils recht vorhersehbare, dennoch spannende Fantasygeschichte. 
Interessant verarbeitet fand ich die deutlichen Anspielungen auf das Rumpelstilzchen-Märchen, die auch schon im Titel durchklingen. So wird Alexanders Fluch nur gebrochen, wenn jemand seinen Namen errät und Aliena muss im zweiten Teil Stroh zu Gold verwandeln. Sie wird im Verlauf der Geschichte zur Kämpferin und Rebellin, die versucht, Timur zu entlarven und seinen Grausamkeiten ein Ende zu setzen. 
Elvira Zeißlers Schreibstil ist sehr poetisch und lässt die Welt vor den Augen des Lesers beinahe real erscheinen (Das machte es mir umso einfacher, die Bücher hintereinander zu verschlingen), auch wenn ich einige Male wirklich schlucken musste, weil Timurs willkürliche Boshaftigkeit scheinbar keine Grenzen kannte. 
Besonders fasziniert hat mich der Teil rund um die Druiden sowie der magischen Insel Tharis. Vor allem eine bestimmte Person von dieser Insel fand ich wirklich gut ausgearbeitet. Sie war im Gegensatz zu unseren drei Protagonisten nicht bloß schwarz und weiß.   
Leider gibt es auch einige Punkte, die mich gestört haben. Zum einen Alexanders absolute Blindheit gegenüber den Machenschaften seines Bruders. Es war von der ersten Seite an offensichtlich, wer hinter dem Überfall auf ihn gesteckt hat. Ebenso die Blindheit der Wachen und Angestellten im Schloss, nachdem Timur Alexanders Platz eingenommen hat. Es kann doch nicht sein, dass es niemanden (bis auf wenige Ausnahmen) zu wundern scheint, dass Alexanders Charakter sich nach der Krönung um einhundertachtzig Grad gedreht hat, er plötzlich einfach Menschen für kaum nennenswerte Vergehen eigenhändig umbringt und das Königreich in den Ruin treibt.   
Ich persönlich mochte den zweiten Teil deutlich mehr, als den ersten. Es gibt mehr Magie, mehr Action und mehr Spannung. Dennoch kann ich nicht bestreiten, dass wir es hier mit einer Geschichte zu tun haben, die absoluten Märchencharakter hat (weißer Ritter, liebreizende "Prinzessin", grausamer Bösewicht, kitschiges Happy End). Vor diesem Hintergrund ist die Dilogie wirklich großartig. Für anspruchsvolle Fantasyleser/innen vermutlich aber zu schwarz-weiß.  

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