Montag, 23. März 2020

[Rezension] Das eiserne Herz des Charlie Berg

                                                                    [Rezensionsexemplar]

Titel:
Das eiserne Herz des Charlie Berg
Autor: Sebastian Stuerz
Verlag: btb
Seiten: 720

Preis: 22,00 [D] (Hardcover)
           22,70 [A]
ISBN: 9783442758517

Inhalt:
Charlie Berg hat ein schwaches Herz und die feine Nase eines Hundes. Das einzige, was ihn seine Eltern gelehrt haben: Zwei Künstler sollten nie Kinder bekommen! Es sind die frühen 90er, Charlie will ausziehen, nicht mehr der Depp der Familie sein, der alles zusammenhält, während Mutter am Theater die Welt verstört und Vater wochenlang bekifft im Aufnahmestudio sitzt. Die Zivistelle im Leuchtturm ist zum Greifen nah – da läuft alles aus dem Ruder: Auf der Jagd mit Opa trifft ein Schuss nicht nur den Hirsch, sondern auch Opa. Und Charlies heimliche große Liebe Mayra, seine Videobrieffreundin aus Mexiko? Hat nichts Besseres zu tun, als den Ganoven Ramón zu heiraten…

Protagonisten:
Charlie ist der Sohn eines kiffenden Vaters und einer theaterspielenden Mutter. Hinzu kommt, dass er ein schwaches Herz hat, dafür aber eine wahnsinnig feine Nase. Er ist Ersatzvater für seine kleine Genie-Schwester, geht mit einem Opa heimlich jagen und tauscht Videonachrichten mit Mayra in Mexiko aus. Herzensgut, überraschend hartherzig, wenn es darauf ankommt, auf der Suche nach Unabhängigkeit und Liebe.

Meine Meinung:
Wow! Dieses Buch ist eine wahnsinnig gute Mischung aus "Das Parfum" und "Frankly in Love".
Der Autor nimmt kein Blatt vor den Mund. Manche Szenen sind einfach zum Ekeln, andere wiederum rührend schön, voller Humor oder überraschend schockierend. Man fiebert mit Charlie, der doch einfach nur in Frieden sein Buch schreiben möchte und immer werden ihm Steine in den Weg gelegt und das Schicksal schlägt zu.
Von allen Charakteren kann man behaupten, dass sie wundervoll grau gestaltet wurden. Weder schwarz noch weiß, gut oder böse. Am Ende häufen sich die unerwarteten Enthüllungen und ich saß mit offenem Mund da, weil ich es fast nicht glauben konnte.
Sebastian Stuerz´ Schreibstil ist fließend ohne großartigen Tam-tam. Er beschreibt Gerüche, Geräusche und Geschmäcker in einer Art und Weise, dass man glauben könnte, selbst gerade an Seras Parfüm gerochen zu haben.
Es ist eine Lebensgeschichte, die verrückter und gleichzeitig authentischer nicht sein könnte. Wenn sich die Geschichte auch an manchen Stellen etwas gezogen hat, weil ich bei manchen Themen einfach raus war, konnte mich das Buch doch überzeugen. Wer also "Das Parfum" mochte, wird hier noch einiges draufgesetzt bekommen. Mord, Liebe, Freundschaft, Familie und Intrigen zur Zeit, in der Smartphones, Internet und Co noch lange nicht so allgegenwärtig waren wie heute. 

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