Montag, 30. März 2020

[Rezension] Wir sind das Feuer

                                                                     [Rezensionsexemplar]

Titel:
 Wir sind das Feuer
Autor: Sophie Bichon
Verlag: Heyne Verlag
Seiten: 432
Preis: 12,99 [D] (Klappenbroschur)
           13,40 [A]
ISBN: 978-3-453-42384-8


Inhalt:

Endlich vergessen, was vor fünf Jahren geschah. Die Flammen, den Lärm, und all das, was ihr Leben danach zerstörte. Das ist es, was Louisa sich wünscht, als sie ans Redstone College kommt. Und tatsächlich: Gleich zu Beginn ihres Studiums begegnet sie Paul und alles scheint plötzlich anders. Mit seinem unwiderstehlichen Lachen und seinen Bernsteinaugen weckt er Gefühle in ihr, die sie schon längst vergessen glaubte. Mit ihm ist sie wild und frei und endlich wieder glücklich. Sie ist dabei, sich unwiederbringlich in ihn zu verlieben. Doch was sie nicht ahnt: Paul hütet ein dunkles Geheimnis. Die Wahrheit könnte ihre Liebe in Flammen aufgehen lassen …

Protagonisten:
Louisa ist neu am Redstone College und studiert interessanter Weise Mathematik und nicht Literatur, was man bei ihrer Vorliebe für Wörter und Bücher denken könnte. Sie hat orange-rotes Haar, das an die Farbe von Feuer erinnern soll. 

Paul ist ebenfalls Student am College, aber bereits weiter als Louisa. Er studiert Philosophie, geht gerne feiern und könnte so ziemlich jedes Mädchen auf dem College haben. 

Meine Meinung:
Hin- und hergerissen trifft meine Meinung bei diesem Buch wohl am besten. Ich mochte Sophie Bichons Schreibstil wahnsinnig gerne. Vor allem aus Louisas Sichtweise wird er noch einmal poetischer und schwermütiger. 
Paul ... er soll der Bad Boy sein und obwohl manche seiner Aktionen wirklich nicht besonders nett waren, wirkte er auf mich nicht wie ein typischer Bad Boy. Erfrischend waren seine deutschen Wurzeln, wobei es schon merkwürdig war, auf Deutsch zu lesen, wie über die deutsche Sprache geschwärmt wird, während die ganze Geschichte eigentlich auf Englisch stattfindet (weil amerikanisches Setting). Nervig war bloß, dass es ständig um Louisas Hintern ging, ehe ihre Charaktereigenschaften kamen. Selbst als die beiden sich schon näher gekommen sind. Das hätte man vor allem an dem Punkt umdrehen können. Anders herum wurden aus Louisas Perspektive ständig, wirklich ständig seine ach so wunderschönen Bernsteinaugen erwähnt. Ich habe bereits nach dem dritten Mal verstanden, dass sie auf seine Augen steht. 
Und Louisa? Ich mochte sie, konnte mich teilweise gut mit ihr identifizieren, aber eines frage ich mich doch: Woher kennt sie all diese japanischen, schwedischen oder sonst fremdsprachigen Worte für irgendwelche besonderen Augenblicke, Stimmungen und Co, die sie immer wieder einwirft? Hat sie sie mal irgendwo gelesen? Explizit Mr. Google befragt? Wer weiß. Manche Menschen sammeln Muscheln und Louisa sammelt Wörter. Es ist auf jeden Fall eine faszinierende Idee und passt zu ihr als Charakter. 
Spannung kommt kaum auf, was bei einem Liebesroman auch nicht der Fall sein muss. Es ist schließlich klar, wo die Geschichte hinführen soll. Alles wirkt wie in Watte gepackt. Das College-Leben: ein Traum. Von den Vorlesungen und dem Lernstress bekommt man als Leser nur so nebenbei etwas mit. Im Fokus stehen die Partys, freie Wochenenden, Filmabende und so weiter und so fort. Natürlich macht das Sinn, denn Kennenlernen kann man sich nun mal schlecht, wenn man in einer Vorlesung sitzt und optimaler Weise zuhören sollte. Trotzdem hätte ein bisschen weniger rosarot bestimmt nicht geschadet. 
Sowohl Louisa als auch Paul haben ihre dunklen Geheimnisse, eine schwere Vergangenheit und natürlich sind sie aufs Heftigste mit ihren Eltern verkracht. Irgendwie sind in New Adult Büchern immer die Eltern die Bösen.
Was Pauls schreckliches Geheimnis angeht, war mir recht schnell klar, welche Verbindung es zwischen ihm und Louisa gibt, sodass mich das Ende sowie der Cliffhanger nicht sonderlich überrascht haben. Es musste einfach so kommen. Alles, was ich mir gedacht habe, war: Und deswegen sollte man sich nicht hochemotional hinters Steuer setzen. Es tut mir total leid, denn der Cliffhanger ist echt schrecklich, aber mich konnte er nicht vom Hocker hauen, weil ich gefühlsmäßig mit Paul nicht auf einer Ebene war.


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